Der Bundesverband der Digitalen Wirtschaft bitkom e. V. hat vier Jahre nach Einführung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) eine Studie veröffentlicht, die sich um deren Akzeptanz beschäftigt. Jedes Unternehmen, jeder Betrieb und jeder Verein, welche in digitalen Medien präsent sind und personenbezogene Daten erheben und intern verarbeiten, müssen die DSGVO anwenden. Der Nutzen ist dabei für fast die Hälfte unserer Bevölkerung nicht erkennbar.
Beim Thema Datenschutz ist Deutschland Vorbild. Kaum ein anderes Land ist beim Schutz persönlicher Daten so weit fortgeschritten. Allerdings ist die Umsetzung seit Einführung im Jahr 2018 mühsam und kostenaufwendig. Aufseiten der Nutzer wird zwar der Datenschutz befürwortet und für sehr wichtig erachtet, aber in der Praxis ist die Akzeptanz verhalten.
Täglich grüßt der Cookiehinweis auf jeder Website
53 Prozent der Menschen in Deutschland sind laut Umfrage des bitkom davon genervt, ständig die Datenschutzhinweise beim Website-Besuch zu akzeptieren. Unternehmen, vor allem kleine Betriebe und Vereine fühlen sich bei der Umsetzung und Einhaltung der Vorgaben überfordert. Es gibt zwar Hilfen und mittlerweile zahlreiche Beratungsunternehmen, die unterstützen, doch der Nutzen bleibt sowohl bei Betreibern, als auch bei den Usern kaum sichtbar.
Externe Anwendungen müssen datenschutztechnisch freigegeben werden
Ein Beispiel für die Störungen in der Bedienung einer Website sind externe Anwendungen, wie Google maps oder Videos von YouTube. Werden beim Besuch der Website alle Cookies nicht akzeptiert, können die externen Anwendungen nicht genutzt bzw. die Videos sich nicht angesehen werden.
Mühsame praktische Umsetzung
Die Beratung durch Datenschutzberater ist zwar aus rechtlicher Sicht gut, aber in der Praxis ebenfalls mühsam. Meist können die Beratungsunternehmen kein Umsetzungs-Knowhow anbieten, bzw. laut Gesetz dürfen sie es angeblich nicht. Das wiederum führt zu Konflikten mit Agenturen, die sich für nicht zuständig fühlen.
Ständige Aktualisierung der Datenschutzgrundverordnung
Neben der kaum sichtbaren Praktikabilität der DSGVO kommt noch der Umstand hinzu, dass der angestrebte europäische Standard nach wie vor nicht vorhanden ist. Das betrifft vor allem Betriebe, die international tätig sind und die jeweiligen Bestimmungen der EU-Länder umsetzen müssen. Wir müssen uns also darauf einstellen, dass der Gesetzgeber uns weiterhin mit Updates zur DSGVO versorgt, die natürlich umgesetzt werden wollen.
Das Fachblatt Internet-World hat sich mit den Zahlen aus der Studie des bitkom beschäftigt und einen lesenswerten Artikel verfasst.